„Das Puppenhaus“

Im novum Verlag ist das Buch „Das Puppenhaus. Der Weg in die Schizophrenie“ von Mario Tomaschek erschienen.

Dieser Erfahrungsbericht vom Beginn einer Schizophrenie schildert detailliert, wie diese Erkrankung langsam beginnt und dann den Autor über viele Jahre in einem traurigen Leben gefangen hält. Das Erschreckende ist, dass der Autor über viele Jahre mit schwersten Symptomen ohne professionelle Hilfe lebt. Erst spät wird die Diagnose gestellt. Erst spät erfolgt der erste Krankenhausaufenthalt.

Mit diesem Buch kann man sehr gut lernen, wie das Leiden bei einer Psychoseerkrankung genau aussieht, wie es auch unsichtbar bleibt für das gesunde Umfeld. Das Leiden in einer Psychose ist oft enorm, aber verborgen und nicht nachvollziehbar für gesunde Menschen. Dieses Buch leistet einen großen Beitrag dazu, dieses Leiden verständlich zu machen.

Außerdem wird durch die Lektüre klar, wie schwierig es für Betroffene ist, das, was mit ihnen geschieht, als eine Krankheit zu erkennen. Wer körperliche Schmerzen hat, findet leicht den Weg zum Arzt. Wer aber seelisch leidet, dem wird es oft zu Beginn schwerfallen zu sehen, dass ein Arzt helfen könnte.

Dieses Buch vermittelt auch die Hoffnung, dass Recovery möglich ist – vor allem durch die Ressourcen des Betroffenen. Und so würde ich dieses Buch jedem empfehlen, der mehr über die Innensicht der Erkrankung wissen will, ohne die Hoffnung zu verlieren.

Ein sehr lesenswerter kleiner Band für alle, die etwas über Wege in und aus der Schizophrenie erfahren wollen.

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