Elyn Saks legt mit „The Center Cannot Hold“ ihre Autobiographie vor.
In ihrem Leben mit Schizophrenie hat sie es bis zu einem Lehrstuhl in Rechtswissenschaften an einer guten amerikanischen Universität geschafft. In diesem Buch beschreibt sie, was die Schizophrenie bei ihr charakterisiert und wie sie dennoch so viel in ihrem Leben erreichen konnte.
Ja, wie ist so etwas möglich? Schwerste Symptome. Von Zeit zu Zeit fällt alles in ihrem Leben auseinander. Wie kann man da noch zielstrebig studieren und einen sehr anspruchsvollen Job ausfüllen?
Wichtig war sicherlich: Sie hatte keine Negativsymptomatik und die Positivsymptomatik konnte durch Medikamente kontrolliert werden. Sie hat es verstanden, den richtigen Menschen zu vertrauen und oft auch vorsichtig zu sein, was sie wem erzählt. Sie hat sich in ihrer Forschung mit rechtlichen Aspekten psychischer Erkrankung – sehr leidenschaftlich – befasst. Sie hat es verstanden, Freunde zu finden. Sie war immer in sehr kompetenter Psychotherapie. Und sie hat ihre akademischen Ambitionen auch nach der Diagnose und einem mit Krankenhausaufenthalten verlorenen Jahr nicht aufgegeben.
Sie hat vieles richtig gemacht, sie hatte gute Unterstützung und auch ein Quentchen Glück. Es wäre schön, wenn mehr solcher Geschichten öffentlich würden. Denn immer noch gilt Schizophrenie als eine Erkrankung, die erfolgreiche Berufstätigkeit nahezu unmöglich macht. Ein Umdenken gerade im Umgang mit Ersterkrankten wäre da wirklich gut.
Mit guter Unterstützung und ein bisschen Glück ist sehr vieles möglich mit Schizophrenie. Trotz schwerer Symptome. Trotz diverser Probleme. – Ich fände es schön, wenn viele Ärzte und Psychologen dieses Buch lesen würden.