Bei dem Schweizer Theaterverlag Kaliolabusto ist das Theaterstück „Pohlmann. Station 23.“ von Hartmut Haker erschienen. Dort kann man auch kostenfrei die Hälfte des Stückes lesen.
In dem Theaterstück erleben wir, wie ein junger Mann namens Pohlmann zuerst sein Leben jongliert, dann schizoaffektiv erkrankt und im Krankenhaus landet. Dort beginnt er zu schreiben, über sein Leben und das seiner Mitpatienten.
Das Theaterstück gibt sich einen anspruchsvollen Auftrag: Es will informieren über schizoaffektive Erkrankungen und es will unterhalten. So finden sich Minivorträge über die schizoaffektive Erkrankung neben einer Liebesgeschichte. Der Autor baut auch bekannte Lieder mit passenden Texten ein.
Mir gefällt gut an dem Theaterstück, dass es das Leid, das in einer psychischen Erkrankung liegt, nicht rosarot übertüncht. Das Leid wird deutlich, aber ich glaube, es löst im Zuschauer kein Mitleid aus. Sonder eher Verständnis für die vielfältigen Wege und Irrwege des Lebens.
Mir gefällt auch gut, dass Informationen über die Erkrankung neben dem auch teilweise sozusagen subversiven Miteinander der Patienten stehen. Viele Menschen, die auf einer psychiatrischen Station waren, können berichten von der Gemeinschaft, dem Miteinander extrem unterschiedlicher Menschen während ihres Aufenthaltes.
Das Stück ist nicht zu lang, nicht zu überladen, die Sprache ist einfach, die Personen klar charakterisiert. Dazu die bekannten Lieder. Ich könnte mir vorstellen, dass das auf einer Bühne funktioniert und vielen Menschen einen Einblick in das Leben Betroffener erlaubt.
Es sei Pohlmann sein Tag im Rampenlicht gewünscht!