Gefühle sind bei Psychose manchmal ein schwieriges Thema. So mancher Betroffene beklagt, dass er/sie kaum etwas fühlt. Die Gefühle sind weg, alles wie taub. Andere nehmen Substanzen, um sich wirklich zu fühlen. Beides ist natürlich sehr problematisch.
Gefühle sind Teil des Lebens, sie sagen uns, was wichtig ist und wo wir sicher sind. Sie sagen uns, wann alles im Lot ist und wann etwas unstimmig. Außerdem können sie sehr angenehm sein und Spaß machen.
Wie kann man mehr und differenzierter fühlen? Hier sind Formen von Kunst wichtig. Musik ist völlig eine Angelegenheit von Gefühlen. Wer jeden Tag Musik hört, wird Gefühle erleben. Auch Filme und Literatur rufen Gefühle wach. Wer in eine fiktive Welt eintaucht, wird viel fühlen, das ihm in seinem Alltag verschlossen bleibt. Auch Träumen am Tag oder auch im Schlaf hat viel mit Gefühlen zu tun.
Die Emotionsforschung sagt, dass wir alle ein dominantes Gefühl haben, eine Grundstimmung. Das kann eher Freude oder auch Angst oder Wut sein. Oder ein anderes Gefühl. Wenn ein angenehmes Gefühl dominant ist, hat man es gut. Wenn es ein unangenehmes ist, sollte man etwas an seiner Lebensgestaltung ändern. Denn Gefühle spiegeln auch wieder, wie stimmig der Alltag für uns ist. Gefühle sind dabei nicht nur privates Erleben, sondern sie teilen sich mit, mit ihnen kommunizieren wir und können auf diese Weise Menschen eher anziehen oder abstoßen.
Vielleicht überlegen Sie mal, was Ihr dominantes Gefühl ist im Alltag? Was fühlen Sie normalerweise? Und gefällt Ihnen das? – Es lohnt sich, sich mit Gefühlen zu beschäftigen, denn sie sind im Wesentlichen verantwortlich dafür, ob wir unser Leben mögen.