Vor einiger Zeit hatte ich bereits hier auf diverse gute Veröffentlichungsmöglichkeiten für Betroffene hingewiesen. Zu ergänzen wären noch die diversen Zeitungen, die von Psychiatrie-Erfahrenen für Psychiatrie-Erfahrene bei psychosozialen Trägern gestaltet werden. In Berlin etwa die „Platanenblätter“ und der „Bunte Spleen“. Die Gruppen, die diese Zeitungen herausbringen, sind bei psychosozialen Trägern angedockt, werden von diesen auch finanziell unterstützt, sind aber unabhängig in ihrer Arbeit und vollkommen in der Hand von Betroffenen. Das ist kein „betreutes Veröffentlichen“, sondern eine Art Selbsthilfeprojekt von Betroffenen für Betroffene. Diese Zeitungen suchen immer nach Menschen, die gerne da mitarbeiten wollen.
Ansonsten kann man auch versuchen einen Artikel bei einer der Obdachlosenzeitungen unterzubringen. Auch das ist oft recht unproblematisch möglich, wenn man etwas Interessantes schreibt. Für etwas literarische Texte von Betroffenen gibt es zudem den „Irrturm“, die einmal im Jahr ein Buch herausgeben.
Wenn Sie gerne schreiben und auch gerne Leser finden würden, gibt es also durchaus viele Möglichkeiten. Ganz abgesehen davon, dass Sie auch Texte auf eine eigene Webseite setzen können. Oder Sie schreiben Kommentare zu Artikeln in einer großen Zeitung im Internet und beteiligen sich da an den Diskussionen. Lassen Sie sich also nicht entmutigen, wenn Sie gerne schreiben, sondern schauen Sie sich mal um, wo Sie mit Ihren Texten willkommen sind.